Page 74 - 1992 - XVIII Congresso Internazionale di Storia Militare
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Anordnungen des Herzogs von tofanrado aus de.mjahr 1535 lisren die Bedin·
gungen auf, die sei ne Riaer zu erfùllen hacren (A.H.H., Osuna, Leg. 1852·12). Da·
nach war fiir den Kriegsfall im wesendicheo der Harnisch und ein Screirross zu
srellen. Die Hohe des Entgelrs belief sich jahrlich auf 7000 maravedits; der einzelne
Tag war mie zusi rzlichen 68 marawdlts angeserzr, falls fernab vom iiblicheo W oh·
non gelciimpft wuide. Fiir das Alter, wenn man oichc mehr im aktiven Diensc scand,
war ausdrikkJich cioe Pension von 4000 maravedies vorgesehen.
So berrachcet war es nichc allzu schwer, mitcels der arostamientos eine privare
Armee um sich zu scharen. Ungemein schwiedger war es dagegen, solches Miliclir
auch noch gut auszutiiscen. Namendid1 die Harnische und die Pferdehalrung schlugen
zu Buche, was hauprsachJich im Momenc der Mobilisie.rung deudichsc zucage ere·
cen sollce. Aus diesem Grunde, sieht ma n cinmal voriibergehend von den Verande·
rungen bei der allgeme.inen Kl'iegsfrihrung ab, hielren sich die senorts neben
derartigen Rirrern obendrein guc crainierte Lnfancerierruppen. So wurde bekannc,
dass der Herzog von lnfanrado anfangs des 16. Jaht'hunderrs ii ber fine Schar von
Hellebardemragern und 600 Soldner vertrigen konnre, die Aufgaben der Lnfancerie
zu erfUllen barrea.
Es kammr hinzu, dass auch in Zukunfr Ade! als herrsc:haftliche Familiensrrukruc
den s;norllS das Privileg einriumre, sich eine nicht unbecrachtliche Anzahl von zu-
sarzlid!en, subalrernen Offiziecen zuzurec:hnen. Aus diesem Blickwinkel war die
miliriiri.sche und infolge-dessen palicische Machr des Hochadels unmicrelbar abbangig
von der carsachlichen Ausdehnung des jeweiligen AdelsgeschJechrs, dem Zusam-
menhang, in dem die Unrergegeben scanden. Famili~re Pflichcen waren anschei·
nend uncer Adeligen nichc so leichc zuruckzuweisen wie anderswo. Bine spezifische
Lebensfiiliruog, die sidJ gerade zu Kriegszeicen au.ssene, gab hierfiir dne besonde-
re Grundlabe ab, ihnlich wie der gemeinsame Familienname, das eigene Wappen-
schild und eio.e Verebrung der Vorfahren, wofiir die Ùbernahme des viiterlichen
Vornamens sgnifikanc isc.
Mie selcenen Ausoahmen blieb ein derarciger Familienverband sowohJ anlass-
lich eher polirischer Akrionen als aucb im Krieg eibalten. Dorr wUiden bezeich·
nenderweise familiare Einheiten gebildet, batallar bei der Sc.hlac:hr und tstanrias bei
der Belagerung. Fiir die letzrgenannren F3lle uncerstandèn alle Familienaogehori·
geo dem "Befehl des Familienoberbaupces. Ebenso rypisch isc es, dass die Gefolgs·
leute den Namen ibres Herro rrugen. Ein Geschlecht vereinc auf diese Weise
Me.nsd!en ganz uncerschiedlicber Nacur. Beispielsweise waren die wenigscen wirc·
schaftlicb gleich, was zu Klienrelsystemen, also Abhangigkeireo d.er iirmsceo Fami·
lienmirglieàer fiihrte. Zu diesen wurden selbsr Dritte hinzugerechner, die zwar nichr
im eigentlichen Sino blucsverwaodt wareo, bei denen aber crorzdem von verwaod-
s.chaftlichen Beziehungen gesprochen wurde. Denkbar wurde dies allein, weil jedes
machcige Adelsgeschled!r wiederum einen grossen Kreis von Vecbiindecen und Freun·
den um sich scharre, denen meist kdegerische Pflichten oblagen. Bei ihoen hielt
sich, wie gesagc, namendich das Familienoberbaupc fiir berec.htigc, von Verwand-
ce.n zu reden. ds ob diese es cacsiich1ich gewesen waren.